Es bleibe laut den USA jedoch abzuwarten, wie die Regelung umgesetzt werde und wie groß die Reisefreiheit letztlich sein werde.

Washington/Havanna. Die USA haben die neue Reiseregelung für Kubaner vorsichtig begrüßt. US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland sagte in Washington, es bliebe abzuwarten, wie die Regelung umgesetzt werde und wie groß die Reisefreiheit auch angesichts von angekündigten Einschränkungen letztlich sein werde. Die USA hießen jede Reform gut, die den Kubanern die freie Aus- und Einreise aus ihrer Heimat gestatte. Die Visumbestimmungen der USA seien von der Ankündigung des kubanischen Regimes nicht betroffen. Die USA haben 1962 ein Embargo gegen Kuba verhängt. Reisen von US-Bürgern auf die Insel sind nur stark eingeschränkt möglich.

Vom nächsten Jahr an sollen die Kubaner weitgehend frei ins Ausland reisen können. Das sozialistische Regime kündigte an, vom 14. Januar 2013 an werde keine Ausreiseerlaubnis mehr benötigt. Um das Land zu verlassen, reiche dann ein Pass und ein Einreisevisum des Ziellandes, teilte das Außenministerium in Havanna mit. Auch eine Einladung aus dem Ausland sei nicht mehr erforderlich. Die Regierung deutete aber auch Einschränkungen etwa für Hochqualifizierte wie Ärzte und Ingenieure an.

Auch der päpstliche Botschafter in Kuba hat sich vorsichtig optimistisch über die von der Regierung des Landes angekündigten Reiseerleichterungen geäußert. Es handele sich um einen "wichtigen Schritt", sagte Erzbischof Bruno Musaro dem Sender Radio Vatikan. Zwar habe er in der Vergangenheit erfahren, "dass es einige Öffnungen gab und später wieder ein Schritt zurückgemacht wurde". Er glaube aber nicht, dass die kubanische Regierung heute ebenso verfahren könne wie vor 30 oder 40 Jahren. Der CDU-Außenpolitiker Ruprecht Polenz hofft auf weitere Reformen in dem Karibikstaat. Das Verhalten der kubanischen Führung sei aber nicht sehr berechenbar.