Luxemburg. Im schärfer werdenden Konflikt zwischen dem Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und der Türkei hat sich die Europäische Union solidarisch mit Ankara erklärt. Die EU-Außenminister verstärkten gestern in Luxemburg ihre bisherigen Sanktionen gegen Syrien. Sie beschlossen Einreiseverbote für 28 Führungspersonen des Assad-Regimes. Zugleich wurden die Vermögen dieser Personen in der EU eingefroren. Bisher galt schon für 155 Syrer ein Einreiseverbot. Die staatliche Fluggesellschaft Syrian Arab Airlines darf nicht mehr in der EU landen. Auch Frachtflugzeuge aus Syrien sind in der EU nicht mehr erlaubt.

Zugleich zeigten sich die Außenminister "zutiefst besorgt über den zunehmenden Zustrom von Waffen nach Syrien". In einer Erklärung forderten sie alle Staaten auf, "auf die Lieferung von Waffen in das Land zu verzichten". Die Türkei hat gestern erneut ein Passagierflugzeug auf dem Weg nach Syrien gestoppt, um Waffenlieferungen an das Regime in Damaskus zu unterbinden. Das aus Armenien kommende Flugzeug durfte nach einer Überprüfung der Ladung weiterfliegen. Vergangene Woche hatte die Türkei einen Passagierjet der Syrian Air aus Moskau in Ankara zur Landung gezwungen. Nach Auskunft der türkischen Regierung wurden Militärgüter an Bord gefunden. Seit dem Vorfall haben Syrien und die Türkei ihren Luftraum für Maschinen aus dem jeweils anderen Staat gesperrt.