„Wir haben darauf reagiert, aber wenn das weitergeht, werden wir mit größerer Gewalt antworten”, sagte Necdet Özel über Konflikt mit Syrien.

Istanbul. Der türkische Generalstabschef Necdet Özel hat Syrien mit härteren Vergeltungsschlägen gedroht, falls der Beschuss aus dem Nachbarland nicht aufhört. „Wir haben darauf reagiert, aber wenn das weitergeht, werden wir mit größerer Gewalt antworten“, zitierte der staatliche Fernsehsender TRT den General am Mittwoch. Im türkisch-syrischen Grenzgebiet kommt es seit Tagen zu Scharmützeln, so auch am Mittwoch, als auf türkischer Seite erneut mehrere Mörsergranaten einschlugen. Offenbar erwiderte die türkische Armee auch diesmal das Feuer.

Es ist bislang nicht eindeutig geklärt, ob das türkische Gebiet gezielt angegriffen wurde oder ob es sich um versehentlichen Beschuss im Zuge der Kämpfe zwischen syrischen Regierungstruppen und Rebellen entlang der Grenze handelte. Die Zwischenfälle schüren Befürchtungen, der seit mehr als eineinhalb Jahren anhaltende Konflikt zwischen der Führung in Damaskus und den Aufständischen könne sich auf die gesamte Region ausweiten.

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte am Dienstag, das Bündnis habe Pläne zur Verteidigung der Türkei erarbeitet. Er nannte keine Details, ein hochrangiger Vertreters des US-Verteidigungsministeriums sagte jedoch, die Nato würde wahrscheinlich aktiv werden, wenn die Türkei Beistand beantragen sollte.

Syriens Präsident Baschar al-Assad versucht seit mehr als eineinhalb Jahren, einen Aufstand gegen seine Herrschaft niederzuschlagen. Zehntausende Menschen wurden getötet, Hunderttausende sind auf der Flucht.

Deutschland sichert der Türkei „strategischen Beistand“ zu

Deutschland hat im der Türkei im Konflikt mit Syrien seine Unterstützung zugesagt. Verteidigungsminister Thomas de Maizière habe der Türkei den „strategischen Beistand“ versichert, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Berlin. Zugleich lehnte er es ab, Einzelheiten einer möglichen militärischen Unterstützung zu nennen, sollte der Grenzkonflikt weiter eskalieren. Zuvor hatte die NATO dem Bündnispartner Türkei bereits Rückendeckung für den Fall versprochen, sollte sich die Lage verschärfen.

Ein Sprecher von Außenminister Guido Westerwelle ergänzte, Deutschland beobachte die Entwicklung im Grenzgebiet „mit Sorge“. Er forderte Syrien auf, die Übergriffe auf die Türkei sofort einzustellen. Die türkischen Streitkräfte drohten derweil Syrien mit einer Verschärfung des militärischen Einsatzes im Grenzgebiet, wenn der Granatenbeschuss aus dem Nachbarland andauere.