Die Angaben über Opfer sind bislang nicht offiziell bestätigt und schwanken zwischen 20 und 40 Toten. Auch Muslime unter den Opfern.

Abuja. Bei einem Angriff auf ein Studentenwohnheim in der Stadt Mubi im Nordosten Nigerias sind zahlreiche Menschen getötet und verletzt worden. Nigerianischen Medienberichten zufolge attackierten bewaffnete Männer in der Nacht zum Dienstag ein Studentenwohnheim nahe der Polytechnischen Hochschule im Bundesstaat Adamawa. Die Angaben über Opfer sind bislang nicht offiziell bestätigt und schwanken zwischen 20 und 40 Toten. Augenzeugen berichten Medienangaben zufolge von einer „Kommandoaktion“; die Opfer seien hingerichtet worden. Unter den Toten sind den Angaben zufolge auch Muslime.

Nigerianische Medien vermuten die radikalislamische Terrorgruppe Boko Haram hinter dem Anschlag. Auch Streitigkeiten unter Studenten wurden jedoch als Motiv nicht ausgeschlossen. Erst in der vergangenen Woche waren nigerianische Ordnungskräfte in der Stadt gegen die Terrorgruppe vorgegangen; zahlreiche Personen wurden festgenommen. „Boko Haram“ bedeutet übersetzt etwa „Westliche Bildung ist Sünde“. Die Gruppe will einen islamischen Gottesstaat in Nigeria errichten. Auf ihr Konto gehen zahlreiche Anschläge unter anderem auf christliche Kirchen.

Nigeria ist mit rund 155 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat Afrikas. Über die Hälfte der Einwohner bekennt sich zum Islam; der Anteil der Christen in Nigeria wird mit 40, teils mit rund 48 Prozent angegeben. Vor allem der Norden ist fast ausschließlich vom Islam geprägt, der Süden vorwiegend christlich.