Hamburg. Generalstreik in Athen, schwere Krawalle in Madrid: Die Massenproteste gegen den Sparkurs in der Euro-Krise haben an den Börsen weltweit neue Unsicherheit ausgelöst. Der Deutsche Aktienindex (DAX) verlor 2,0 Prozent und schloss bei knapp 7277 Punkten - es war der schwächste Handelstag seit acht Wochen. Auch an der New Yorker Wall Street drehten die Kurse ins Minus.

In Griechenland legte ein Generalstreik das öffentliche Leben lahm. In Athen gingen nach Angaben der Gewerkschaften mehr als 100 000 Menschen friedlich auf die Straße. Am Rande kam es auch wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Rund 200 Autonome schleuderten Brandflaschen auf die Polizei. Zuvor hatten sich Finanzminister Yannis Stournaras und Ministerpräsident Antonis Samaras auf neue Sparmaßnahmen verständigt, die für die Griechen weitere Kürzungen ihrer Renten und Gehälter bedeuten dürften. An dem Generalstreik beteiligten sich Arbeiter und Angestellte ebenso wie die Beamten und auch die Seeleute. Keine Fähre lief aus dem Hafen von Piräus aus. Auch Priester demonstrierten. Ärzte behandelten nur Notfälle, Apotheken blieben geschlossen.

In Madrid kam es nach einer Kundgebung mit 6000 Teilnehmern zu schweren Zusammenstößen. Die Teilnehmer wollten das Parlament blockieren. 64 Menschen wurden laut Polizei verletzt, darunter 27 Beamte.