Mogadischu. Erst am Montag war er vom Parlament überraschend gewählt worden, gestern überlebte Somalias neuer Präsident einen Selbstmordanschlag auf ein Hotel in der Hauptstadt Mogadischu unverletzt. Hassan Scheich Mohamud hat in dem Hotel seinen Übergangswohnsitz und gab zum Zeitpunkt des Anschlags gerade eine Pressekonferenz.

Auch Kenias Außenminister Sam Ongeri, der sich gemeinsam mit Scheich Mohamud in dem Hotel befand, blieb unversehrt. Zu dem Attentat bekannte sich die radikalislamistische Al-Schabaab-Miliz.

Augenzeugen zufolge fuhren um die Mittagszeit zwei mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge am Tor des Dschasira-Hotels vor. Dort detonierten die Sprengsätze. Mehrere Wachleute und die Attentäter wurden getötet.

Die Al-Schabaab-Miliz, die weite Teile des Landes kontrolliert, hatte Scheich Mohamud nach seiner Wahl als Verräter bezeichnet und die Fortsetzung ihres "heiligen Krieges" gegen die international anerkannte Regierung angekündigt. Die Miliz will in Somalia einen Gottesstaat auf Grundlage der Scharia errichten. Die Gruppe war im vergangenen Jahr von Truppen der Übergangsregierung und der Afrikanischen Union aus der Hauptstadt vertrieben worden, verübt dort aber immer wieder Attentate.