London. WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat sich in einer öffentlichen Ansprache in London für die Unterstützung Ecuadors bedankt, das ihm Asyl gewährt hat. Fragen über seine Zukunft hat er aber offengelassen. Assange erschien gestern auf dem Balkon der Botschaft und verließ damit nicht das Hoheitsgebiet Ecuadors. Hätte er das getan, wäre er Gefahr gelaufen, von der britischen Polizei festgenommen zu werden. Der Australier hält sich seit dem 19. Juni in der Botschaft auf, um sich einer Auslieferung nach Schweden zu entziehen, wo er zu Vorwürfen sexueller Übergriffe befragt werden soll.

Assange zog im Jahr 2010 den Zorn der US-Regierung auf sich, als seine Enthüllungsplattform WikiLeaks Hunderttausende geheime Dokumente über den Krieg im Irak und in Afghanistan sowie vertrauliche Diplomatendepeschen veröffentlichte. Er fürchtet, von Schweden weiter an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm lebenslange Haft droht.