Bei einem US-Drohnenangriff im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan sind offenbar fünf mutmaßliche Extremisten ums Leben gekommen.

Quetta. Bei einem US-Drohnenangriff in einem Stammesgebiet in Nordpakistan sind am Sonnabend fünf mutmaßliche Extremisten getötet worden. Wie die pakistanischen Behörden mitteilten, richtete sich der Angriff gegen Verbündete des Extremistenkommandeurs Haifz Gul Bahadur, dessen Kämpfer häufig Nato-Truppen im benachbarten Afghanistan angreifen. Unter den Toten des Angriffs in Nordwaziristan seien usbekische Kämpfer, verlautete aus Geheimdienstkreisen. Drei Menschen seien verletzt worden.

Drohnenangriffe der USA wie der vom Sonnabend sind in Pakistan höchst unpopulär, da sie als Verletzung der Souveränität des Landes betrachtet werden. Die USA haben Islamabad zuletzt verstärkt gedrängt, selbst eine Militäraktion gegen Extremisten in Nordwaziristan zu starten. Das Land hat sich bisher zurückgehalten. Manche US-Beobachter vermuten, dass Pakistan die vielen militanten Gruppen dort nicht gegen sich aufbringen will, da sie nach einem Abzug der ausländischen Truppen aus Afghanistan nützliche Verbündete der Regierung sein könnten.

Unterdessen zündete ein Selbstmordattentäter an einem Kontrollpunkt im Südwesten Pakistans eine Autobombe und tötete fünf Soldaten. Der Attentäter habe seine Sprengsätze am Samstag zur Detonation gebracht, als er an dem Checkpoint in einem Vorort der Stadt Quetta gestoppt worden sei, teilte ein Behördensprecher mit. Der Zwischenfall ereignete sich in der Provinz Baluchistan, wo Kämpfer nationalistischer Gruppen für Anschläge auf Sicherheitskräfte verantwortlich gemacht werden. Die Gruppen fordern mehr Rechte und einen größeren Anteil an den Gewinnen aus der Ausbeutung der Gas- und Mineralvorkommen der Provinz. Zudem sind in der Region Kämpfer der Taliban und der Extremistengruppe Lashkar-e-Jhangvi aktiv. (dapd)