Bei verschiedenen Anschlägen starben am Dienstag in Afghanistan mindetens 46 Menschen, darunter auch fünf Kinder. 14 Extremisten beteiligt.

Kabul. Bei Attentaten in Afghanistan sind am Dienstag 46 Menschen ums Leben gekommen. Im Südwesten Afghanistan wurden bei einer Serie von Selbstmordanschlägen nach Behördenangaben mindestens 36 Menschen getötet. 110 Menschen seien verletzt worden, sagte der Leiter der Gesundheitsbehörde der Provinz Nimros, Noor Ahmed Schirsada. Die Vorfälle ereigneten sich demnach an verschiedenen Orten der Provinzhauptstadt Sarandsch. Unterdessen riss ein Bombenattentäter auf einem Motorrad vor einem belebten Basar in der nördlichen Provinz Kundus mindestens zehn Menschen in den Tod, darunter fünf Kinder.

An den Anschlägen in Sarandsch waren laut Polizei bis zu 14 Selbstmordattentäter beteiligt. Allerdings hätten nicht alle von ihnen ihre Sprengstoffgürtel zünden können, sagte der stellvertretende Polizeichef, Abdul Madschid Latifa. Die Beamten hätten etliche der Angreifer getötet oder gefasst. Ein anderer Behördenvertreter gab die Zahl der Selbstmordattentäter allerdings mit elf an.

Bei dem ersten Bombenanschlag habe einer der Attentäter seinen Sprengstoffgürtel im Zentrum von Sarandsch zur Detonation gebracht, sagte Gouverneur Abdel Karim Barawi. Die Polizei habe dann das Feuer auf die anderen beiden Männer eröffnet und damit ungewollt deren Sprengsätze zur Explosion gebracht. Eine weitere Detonation habe sich am Nachmittag vor einem Krankenhaus unweit eines Markts ereignet, wo viele Menschen vor Ende des Fastenmonats Ramadan auf Einkaufstour gewesen seien. Am Vortag hätten die Behörden in der Gegend mehrere Verdächtige festgenommen, sagte Barawi.

Hauptsächlich Zivilisten unter Todesopfern

„Bei den meisten Opfern handelte es sich um Zivilisten“, sagte der Chef der Gesundheitsbehörde, Schirsada. Der örtliche Polizeichef Musa Rasuli sagte, mindestens zwei Angreifer hätten das Anwesen des Gouverneurs angegriffen, seien jedoch von den Sicherheitskräften getötet worden, bevor sie ihren Sprengstoff hätten zünden können.

Sarandsch liegt in der Provinz Nimros, einem relativ ruhigen Gebiet. Zuletzt nahm die Gewalt dort aber zu. Die jüngste Anschlagsserie in Nimros war die verheerendste seit Jahren.

Zehn Tote bei Anschlag im Norden

In der nördlichen Provinz Kundus tötete ein auf einem Motorrad fahrender Attentäter unterdessen mindestens zehn Menschen, darunter fünf Kinder. Mindestens 25 weitere seien verletzt worden, sagte der örtliche Polizeichef Hamid Agha. Der Angreifer habe am frühen Morgen vor einem Basar zugeschlagen, als zahlreiche Kunden nach Hause unterwegs waren, um das im Ramadan vorgeschriebene Fasten zu brechen. (dapd)