Moskau. Das Urteil im Prozess gegen die russische Punkrockband Pussy Riot soll am 17. August verkündet werden. Die Verhandlung ist gestern mit dem Schlusswort der Angeklagten zu Ende gegangen. Nadeschda Tolokonnikowa, Marija Alechina und Jekaterina Samuzewitsch beteuerten in ihren emotionalen und von Applaus aus dem Saal begleitenden kurzen Schlussworten nochmals ihre Unschuld. Sie verglichen den Prozess unter anderem mit den Schauprozessen der Stalinzeit in den 30er-Jahren.

Am Vortag hatte der Staatsanwalt drei Jahre Gefängnis für die Frauen gefordert, die am 21. Februar in der russisch-orthodoxen Hauptkirche Russlands in Moskau in einem "Punk-Gebet" scharfe Kritik an Präsident Wladimir Putin geübt hatten.

Unterdessen bekundeten auch die Sängerin Madonna, die Künstlerin Yoko Ono und der Schriftsteller Wladimir Kaminer ihre Unterstützung für die drei jungen Frauen. Der in Moskau geborene Berliner Literat Kaminer rechnet mit einem milden Ausgang des Prozesses. Er gehe davon aus, dass die Angeklagten den Gerichtssaal als freie Menschen verlassen. Schließlich habe sich selbst Putin zuletzt für ein mildes Urteil ausgesprochen.