Nach dem Selbstmordanschlag auf die Revolutionsgarden im Iran hat Teheran die USA, Großbritannien und Pakistan als Hintermänner der Tat beschuldigt.

Teheran/Islamabad. Die aus Pakistan operierende radikale Sunnitengruppe Dschundallah (Gottessoldaten) hatte sich zu dem Anschlag bekannt. Bei dem Blutbad in der Provinz Sistan-Balutschistan im Südosten des Iran waren auch sieben Kommandeure der Gardisten ums Leben gekommen.

Präsident Mahmud Ahmadinedschad rief die pakistanische Regierung auf, die Dschundallah zu zerschlagen. Der Chef der Revolutionsgarden, General Mohammed Ali Dschafari, warf dem pakistanischen Geheimdienst vor, die "Gottessoldaten" zu unterstützen. Es gebe zudem Dokumente, die beweisen würden, dass auch die Geheimdienste der Vereinigten Staaten und Großbritanniens Verbindungen zu der Gruppe haben. London und Washington hatten zuvor Vorwürfe der Revolutionsgarden zurückgewiesen, dass die USA und das Vereinigte Königreich für den Anschlag verantwortlich seien. "Berichte über eine angebliche US-Beteiligung sind völlig falsch", sagte Außenamtssprecher Ian Kelly in Washington.

Die EU verurteilte den Anschlag. In einer Erklärung der schwedischen Ratspräsidentschaft hieß es aus Stockholm, die Union bedauere die tragischen Verluste von Menschenleben. Auch die USA verurteilten die Bluttat. "Wir verurteilen diese terroristische Tat und betrauern den Tod Unschuldiger."

Bei einer Kabinettssitzung rief Ahmadinedschad die pakistanische Regierung dazu auf, mit der iranischen Regierung zusammenzuarbeiten, um die Hintermänner der Tat zu stellen. Man müsse den Terroristen entgegentreten. Es dürfe nun nicht weiter gezögert werden, sagte der iranische Präsident. Teheran wirft Pakistan vor, nicht genug zu tun, um die Aktivitäten der Dschundallah im Grenzgebiet einzudämmen. Attentätern sei es immer wieder gelungen, nach Anschlägen im Iran über die Grenze nach Pakistan zu gelangen und dort unterzutauchen. Der Chef der Revolutionsgarden, Mohammed Ali Dschafari, verlangte von Pakistan die Auslieferung des Anführers der sunnitischen Rebellengruppe Dschundallah, Abdolmalek Rigi. Die pakistanische Regierung sicherte Teheran Unterstützung bei der Aufklärung der Tat zu. (abendblatt.de)