Neun Tage vor der Präsidentenwahl in Afghanistan ist die Zahl der seit Monatsbeginn getöteten internationalen Soldaten auf 27 gestiegen.

Kabul. Ein polnischer Nato-Soldat wurde gestern bei einem Gefecht im Osten des Landes getötet, im Süden kamen seit dem Wochenende erneut drei US-Soldaten ums Leben, wie Nato und US-Streitkräfte mitteilten.

Um die Sicherheit zur Präsidentenwahl am Donnerstag kommender Woche zu garantieren, hat die Regierung rund 10 000 zusätzliche Angehörige afghanischer Stämme angeheuert. Sie sollen mit ihren eigenen Waffen in 21 der 34 Provinzen des Landes die Sicherheitskräfte unterstützen, wie der ranghohe Regierungsbeamte Arif Noorsai erklärte: "Wir versuchen, die Sicherheit für die Wahllokale zu gewährleisten."

Dafür sollen die Stammesangehörigen monatlich umgerechnet 112 Euro erhalten - eine stattliche Summe in einem der ärmsten Länder der Welt. Derzeit sind in Afghanistan mehr als 100 000 internationale Soldaten stationiert, die afghanischen Streitkräfte und die Polizei kommen auf rund 175 000 Mann. Die Gewalt hat jedoch in weiten Landesteilen drastisch zugenommen.