Burgas/Tel Aviv. Eine Autopsie hat die Identität des Selbstmordattentäters, der in Bulgarien einen Anschlag auf eine Gruppe israelischer Touristen verübte, nicht klären können. Eine Gerichtsmedizinerin sagte einem bulgarischen Fernsehsender, das Äußere des Täters passe nicht zur Beschreibung einiger Augenzeugen. Der Widerspruch nährt Spekulationen, der Selbstmordattentäter könnte einen Komplizen gehabt haben. Andere Berichte gehen von zwei Komplizen aus. Die Zeitung "Standart" schrieb unter Verweis auf Polizeiquellen, zwei Unbekannte würden verdächtigt, dem Täter am Flughafen assistiert zu haben. Nach Informationen des Internetportals novinite.com sollte einer der beiden Männer einspringen, wenn der Attentäter aufgehalten worden wäre. Der zweite habe den Auftrag gehabt, die anderen beiden zu töten, falls das Komplott aufgeflogen wäre.

Israel hatte den Iran und die Schiiten-Organisation Hisbollah im Libanon beschuldigt, hinter dem Anschlag zu stecken. Der israelische Geheimdienst Mossad befürchtet, dass iranische Terroristen während der Olympischen Spiele in London einen Anschlag auf israelische Athleten verüben könnten. Deshalb seien israelische Geheimdienstmitarbeiter seit Monaten auf der Jagd nach möglichen Attentätern in Europa, die sich als Europäer oder Amerikaner tarnten, berichtete die britische "Sunday Times". 40 Jahre nach dem Attentat während der Olympischen Spiele in München, bei dem palästinensische Terroristen elf israelische Athleten und einen Polizisten getötet hatten, befürchte der Mossad eine Art "Jubiläumsanschlag".