Trotz internationaler Proteste soll die wegen angeblichen Ehebruchs zum Tode verurteilte Iranerin hingerichtet werden. Die iranischen Justizbehörden erörtern derzeit, ob das Urteil durch den Strang oder die Steinigung vollstreckt werden soll.

Teheran. Eine Zeit lang sah es so aus, als ob die Geschichte um Sakineh Mohammadi Aschtiani zu einem guten Ende kommen würde. Und nun das: Die zum Tode verurteilte Iranerin soll trotz internationaler Proteste offenbar doch hingerichtet werden. In den zuständigen iranischen Justizbehörden werde diskutiert, ob die im Jahr 2006 des Ehebruchs schuldig gesprochene Frau durch Steinigung oder durch den Strang getötet werden solle, berichtete am Sonntag die halbamtliche Nachrichtenagentur ISNA. Nach anhaltender Kritik aus dem Ausland schien die Todesstrafe im Juli aufgehoben worden zu sein. Anfang des Jahres wurden zwei deutsche Journalisten, die wegen eines Interviews mit Aschtianis Sohn festgenommen worden waren, nach vier Monaten Haft freigelassen.

Der Iran hatte die 43-jährige ursprünglich wegen angeblichen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilt. Nach den Protesten von Menschenrechtlern aus aller Welt legte der Iran dieses Urteil aber auf Eis. Nun gebe es von der Justiz Bestrebungen, sie hinzurichten, weil sie ihrem Liebhaber geholfen habe, ihren Mann zu ermorden, berichtete die Nachrichtenagentur Fars.

Der Chef der iranischen Justiz Ajatollah Sadek Amoli-Laridschani sei dabei, diese Entscheidung nun zu treffen, hieß es seitens der Justizbehörden der Provinz Ost-Aserbeidschan. Beobachter hoffen nun aber darauf, dass er aufgrund der großen internationalen Aufmerksamkeit gegen eine Todesstrafe entscheiden wird. (abendblatt.de/dapd/dpa)