Kairo. Syrien hat der Entsendung von Beobachtern zugestimmt, die sich im Land ein Bild von den seit neun Monaten anhaltenden Unruhen machen sollen. Vize-Außenminister Faisal Mekdad unterzeichnete in Kairo ein entsprechendes Protokoll, das Teil eines Friedensplans der Arabischen Liga ist. Deren Generalsekretär Nabil Elarabi kündigte an, in zwei oder drei Tagen werde eine Vorhut nach Syrien aufbrechen, um den Einsatz der Beobachter vorzubereiten. Die Sanktionen gegen die Regierung in Damaskus blieben zunächst in Kraft. Die Beobachter werden den Abzug der Armee aus den Protesthochburgen überwachen. Der syrischen Opposition geht das allerdings nicht weit genug. Sie fordert eine sichere Zone, in der Regimegegner Zuflucht finden können.

Elarabi zufolge hat die Arabische Liga eine Liste mit etwa 100 Namen von Personen zusammengetragen, die als Beobachter nach Syrien reisen könnten - darunter Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen und Regierungsvertretern. Auch Journalisten und Mitglieder von Sicherheitskräften sollen zur Gruppe gehören. Die Arabische Liga hatte ein Ende der Gewalt gefordert, Syriens Mitgliedschaft ausgesetzt und Sanktionen angekündigt. Die Regierung in Damaskus zögerte die Unterzeichnung des Protokolls wochenlang hinaus und forderte zunächst Änderungen am Friedensplan. Seit Beginn der Proteste gegen den Präsidenten Baschar al-Assad sind nach Angaben der Vereinten Nationen 5000 Menschen ums Leben gekommen.