Lahore. Ungeachtet der gegenwärtigen Spannungen will Pakistan die Beziehungen zu den USA wiederaufbauen. Der pakistanische Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani sagte gestern in Lahore, dass eine neue Beziehung zu Washington möglich sei und rasch erreicht werden könne. Dabei müsse sichergestellt werden, dass beide Länder die "roten Linien" des jeweils anderen respektierten.

Bei amerikanischen Luftangriffen entlang der pakistanisch-afghanischen Grenze waren am 26. November 24 pakistanische Soldaten ums Leben gekommen. Pakistan schloss daraufhin einen Grenzübergang, über den die Nato Nachschublieferungen für ihre Truppen in Afghanistan organisiert. Außerdem müssten die US-Streitkräfte innerhalb von 15 Tagen einen Stützpunkt in Pakistan räumen. US-Präsident Barack Obama hatte Pakistans Präsidenten Asif Ali Zardari persönlich sein Beileid ausgesprochen.

"Wir wünschen uns gute Beziehungen zu den USA auf Grundlage von gegenseitigem Respekt und klar festgelegten Parametern", erklärte Gilani. "Ich glaube, das ist machbar." Einige Mechanismen seien bereits entwickelt worden. Seine Regierung engagiere sich außerdem weiterhin dafür, afghanische Taliban-Führer zu Friedensgesprächen mit der afghanischen Regierung zu bewegen, erklärte Gilani. Pakistan hatte die internationale Afghanistan-Konferenz in Bonn boykottiert.