Kairo. Nach ihrem guten Abschneiden bei der ersten Etappe der ägyptischen Parlamentswahl nennt die Muslimbruderschaft die erste islamische Gemeinschaft unter dem Propheten Mohammed als Vorbild für das "neue Ägypten".

Das Oberhaupt der Muslimbrüder, Mohammed Badia, erklärte in einer Botschaft an die Mitglieder der Bewegung, es sei die Stärke der islamischen Zivilisation, "dass sie eine mit Gott verbundene Zivilisation ist". In einer islamischen Gesellschaft müsse niemand Hunger leiden. Alle könnten in Frieden und Sicherheit leben. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich bei einem Besuch in Kairo neulich eine Abfuhr von den Muslimbrüdern geholt. Er hatte die Türkei - einen zwar von Islamisten regierten, aber säkularen Staat - als Vorbild gepriesen.

Im ersten Wahlgang in Kairo, Alexandria und sieben ländlichen Provinzen erzielten die Muslimbrüder mehr als 40 Prozent der Stimmen.

In einigen Bezirken steht am kommenden Montag eine Stichwahl an. Danach soll in den restlichen 18 Provinzen gewählt werden. Die genaue Verteilung der 498 Sitze wird am 13. Januar bekannt gegeben.