Treffen mit Nobelpreisträgerin geplant. Das abgeschottete Land will sich öffnen

Naypyidaw. Die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton ist zu einem historischen Besuch in Birma eingetroffen. Nach Jahrzehnten der Militärherrschaft und des Abschottens will sich Birma (offiziell: Myanmar) augenscheinlich öffnen. Es ist der erste Besuch eines US-Außenministers in dem südostasiatischen Land seit mehr als einem halben Jahrhundert. "Ich bin offensichtlich hier, um für mich und im Auftrag unserer Regierung herauszufinden, inwiefern die derzeitige Regierung zur Fortsetzung sowohl politischer als auch wirtschaftlicher Reformen bereit ist", sagte Clinton vor ihrer Ankunft in der birmanischen Hauptstadt Naypyidaw. "Wir und viele andere Nationen sind recht hoffnungsvoll, dass das Flackern des Fortschritts zu einer Bewegung des Wandels wird, von dem die Bürger des Landes profitieren werden", fügte sie hinzu.

Nach Gesprächen mit der Regierung in der Hauptstadt reist Clinton in die Wirtschaftsmetropole Rangun weiter, wo sie am Freitag mit Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi zusammentreffen will. Suu Kyi bekräftigte ihren Standpunkt, dass der Zeitpunkt zur Aufhebung internationaler Sanktionen gegen Birma noch nicht gekommen sei. US-Außenministerin Clinton sagte, sie wolle zudem erreichen, dass das asiatische Land seine umstrittenen Verbindungen zu Nordkorea kappt. Eine Aufhebung von US-Sanktionen dürfte vorerst aber nicht auf der Tagesordnung stehen.

Im vergangenen Jahr fanden in Birma Wahlen statt, nach denen die Streitkräfte einige Vollmachten an eine Zivilregierung abgaben. Viele Regierungsmitglieder sind aber Ex-Offiziere, auch Präsident Thein Sein.