Am Istanbuler Topkapi-Palast hatte der Mann aus Libyen um sich geschossen

Istanbul. Ein schwer bewaffneter Mann aus Libyen hat nahe des Topkapi-Palastes in Istanbul mit einer Pumpgun zwei Menschen verletzt. Nach einer einstündigen Belagerung wurde der Täter von Sicherheitskräften erschossen, wie die Behörden mitteilten. Der Attentäter hatte am Morgen mit dem Eintreffen der ersten Touristengruppen begonnen, um sich zu schießen. Der Fernsehsender CNN Turk zeigte ein Bild des Angreifers. Darauf trug er neben seinem Gewehr einen Patronengurt und einen Rucksack. Augenzeugen berichteten, der Angreifer habe "Gott ist groß" gerufen. Der Mann war am Sonntag in die Türkei eingereist, sagte Innenminister Idris Naim Sahin. Die genauen Hintergründe des Zwischenfalls waren noch unklar. Nach Angaben der Polizei fuhr der Angreifer in einem Auto mit syrischen Kennzeichen vor.

Nur wenige Minuten vor der Schießerei im früheren Sitz der Sultane des Osmanischen Reiches hatte Außenminister Ahmet Davutoglu harte Wirtschaftssanktionen der Türkei gegen Syrien verkündet. Augenzeugen sagten, der Angreifer habe einem Soldaten ins Bein und einem Wachmann in den Unterleib geschossen, bevor er durch das Haupttor auf das Palastgelände rannte. Der Gouverneur von Istanbul, Hüseyin Avni Mutlu, teilte mit, beide Verletzte seien außer Lebensgefahr. Der Angreifer habe keine Forderungen gestellt. Die Polizei habe entschieden, ihn zu erschießen, nachdem er sich geweigert habe, sich zu ergeben. Ein Augenzeuge in Istanbul berichtete, er habe den Mann auf Englisch angesprochen, dieser habe auf Arabisch geantwortet und schließlich "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen. Augenblicke später seien Schüsse gefallen.