Occupy-Bewegung breitet sich aus. Hunderte Festnahmen nach Krawallnacht in New York

New York/London. Bei Protesten der "Occupy Wall Street"-Bewegung ist es in New York zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Wie US-Medien berichten, wurden mindestens 245 Menschen festgenommen. Zehn Demonstranten und sieben Polizisten wurden bei den Zusammenstößen in der Nähe der Börse verletzt. Einigen Beamten soll von den Aktivisten eine brennende Flüssigkeit in die Augen gespritzt worden sein. Nach anderen Berichten gab es 300 Festgenommene, und die Flüssigkeit, die ein Mann verspritzte, war Essig.

Tausende Menschen waren nach Aufrufen über Netzwerke wie Facebook in das Herz des New Yorker Finanzbezirks gekommen, um gegen die Macht der Banken und soziale Ungerechtigkeiten zu demonstrieren. U-Bahnstationen und Plätze wurden besetzt. Tausende Menschen spazierten in einem Protestmarsch über die Brooklyn Bridge. Eisengitter und Polizisten in Kampfmontur versperrten den Demonstranten den Weg zur Börse an der Wall Street.

Zu Festnahmen und Zusammenstößen kam es, als einige Aktivisten versuchten, die Metallabsperrungen rund um den Zuccotti Park wegzutragen, dem früheren Nachtlager der Occupy-Bewegung. Bürgermeister Michael Bloomberg sprach lediglich von "minimalen Störungen".

In London haben Anhänger der Occupy-Bewegung ein Gebäude der Schweizer Großbank UBS besetzt. Die Aktivisten erklärten auf ihrer Website, sie hätten in der Nacht das verlassene Bürogebäude im Stadtteil Hackney eingenommen. Die UBS kündigte rechtliche Schritte an. Die Aktivisten von Occupy London betonten, das Gebäude werde nicht als Wohnraum genutzt. Es solle vielmehr unter dem Titel "Bank der Ideen" als Veranstaltungsort genutzt werden. "Besucher werden gebeten, ihre Schlafsäcke nicht mitzubringen", hieß es. Derzeit campieren Occupy-Aktivisten vor der Kathedrale St. Paul's. Die Londoner Stadtverwaltung will das Lager jedoch räumen.