Rom. Im hoch verschuldeten Italien klammert sich der angeschlagene Ministerpräsident Silvio Berlusconi, 75, an die Macht. Der konservative Politiker und Medienmilliardär wies gestern Berichte über seinen bevorstehenden Rücktritt zurück. Zwei Vertraute des Regierungschefs erklärten dagegen, die Demission Berlusconis sei nur noch eine Frage der Zeit. Selbst Innenminister Roberto Maroni vom Koalitionspartner Lega Nord äußerte sich kurz vor einer für heute angesetzten Haushaltsabstimmung im Parlament skeptisch, dass die Regierung noch eine Mehrheit habe. Die Ungewissheit über das politische Schicksal Berlusconis schickte die Mailänder Börse auf Berg- und Talfahrt.

"Gerüchte über meinen Rücktritt entbehren jeder Grundlage", erklärte Berlusconi im Internet auf seiner Facebook-Seite. Ähnlich äußerte sich der Fraktionschef von Berlusconis Partei der Freiheit, Fabrizio Cicchitto. Die Berlusconi nahestehenden Publizisten Giuliano Ferrara und Franco Bechis sprachen jedoch vom bevorstehenden Rücktritt des "Cavaliere".