Kabul. Knapp sechs Wochen vor der Afghanistan-Konferenz in Bonn haben die Taliban den bislang schwersten Selbstmordanschlag gegen die Internationale Schutztruppe Isaf in Kabul verübt. Nach Isaf-Angaben wurden fünf Soldaten und acht zivile Angestellte der Schutztruppe getötet, als der Attentäter am Sonnabend sein mit Sprengstoff gefülltes Fahrzeug in einen US-Konvoi in der afghanischen Hauptstadt steuerte.

Neben Amerikanern ist unter den Toten nach Angaben des kanadischen Verteidigungsministeriums auch ein kanadischer Soldat. Außerdem starben nach afghanischen Regierungsangaben vier Afghanen, darunter zwei Schulkinder. Die Taliban bekannten sich zu der Tat, der nach ihren Angaben amerikanischen Militärausbildern galt.

In Südafghanistan wurden am Sonnabend drei australische Isaf-Soldaten und ihr Übersetzer erschossen, als ein afghanischer Soldat das Feuer auf sie eröffnete. Auch der Angreifer wurde getötet. Im Osten sprengte sich eine junge Selbstmordattentäterin in die Luft und verletzte zwei Polizisten.

Der Kommandeur der Nato-geführten Isaf, US-General John Allen, wertete die jüngste Gewaltwelle als Zeichen der Schwäche der Taliban. Die Anschläge der Aufständischen sollten "die Tatsache verschleiern, dass sie Territorium, Unterstützung und Kampfeswillen verlieren", sagte er.