Warschau. Gute Aussichten für die deutsch-polnischen Beziehungen: Nach der gestrigen Parlamentswahl in Polen zeichnet sich ein deutlicher Sieg der Partei von Ministerpräsident Donald Tusk ab. Unter Tusk hatte sich das deutsch-polnische Verhältnis in den vergangenen vier Jahren spürbar verbessert.

Seine liberalkonservative Bürgerplattform (PO) hat nach ersten Prognosen 39,6 Prozent der Stimmen gewonnen. Demnach hätte die PO im neuen Parlament 212 der 460 Abgeordnetenmandate. Ihr bisheriger Koalitionspartner, die Bauernpartei PSL, erhielt der Prognose zufolge 8,2 Prozent der Stimmen und hätte damit 27 Mandate - bei einer erneuten Koalition würde das für eine Mehrheit im Parlament in Warschau ausreichen.

Für die nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) von Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski stimmten 30,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 48 Prozent.

Ein Sensation gelang der neu gegründeten Protestpartei Ruch Palikota, die 10,1 Prozent der Stimmen erhielt. Die Bewegung hatte im Wahlkampf für weniger staatliche Einmischung, Legalisierung weicher Drogen und kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln und Internet plädiert.