Kairo. In einer Botschaft zum zehnten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 hat die Terrororganisation al-Qaida wieder versucht, die Aufstände in mehreren arabischen Ländern als ihren Verdienst darzustellen. Die damaligen Anschläge auf die USA hätten dem "arabischen Vulkan" den Weg bereitet, hieß es in einer Rede des neuen Al-Qaida-Führers Aiman al-Sawahiri, die Teil eines einstündigen Videos ist. Mit dem Schlag gegen "den Kopf des Weltkriminellen" habe al-Qaida die USA gezwungen, die Verbündeten im Nahen Osten zu einer anderen Politik zu drängen, was dazu geführt habe, dass sich ein arabischer Vulkan aufgestaut habe, der jetzt explodiert sei.

Das Al-Qaida-Video kursierte gestern im Internet und soll nach Angaben der privaten amerikanischen Internetüberwachungsfirma Site bereits am Montag auf mehreren extremistischen Webseiten erschienen sein. Der Film trägt den Titel "Die Dämmerung des bevorstehenden Sieges".

Al-Sawahiri und andere Al-Qaida-Führer haben schon früher versucht, Einfluss auf die Aufstände in Tunesien, Ägypten und Libyen zu nehmen. Die Anhänger wurden dann regelmäßig aufgefordert, die Regime durch eine islamische Herrschaft zu ersetzen.