Das World Trade Center in Manhattan wird von Spitzen-Architekten hoch auftrumpfend und spektakulär neu erfunden

Hamburg. Für das Areal des World Trade Centers haben einige der bekanntesten Architekten der Welt Konzepte entwickelt, die Ground Zero zu einer Mischung aus Denkmal und Vision werden lassen. Wenn alles realisiert und finanziert werden kann wie geplant, sollen vier Solitäre an den Verlust der Zwillingstürme erinnern und himmelhoch auftrumpfende Ikonen von stolzem Optimismus darstellen.

Jede Entscheidung ist in diesem Teil Manhattans ein Symbol von nationaler Bedeutungsschwere, deswegen wurde jahrelang über Ideen und Vorgehensweisen gestritten. Die Wirtschaftskrise sorgte für weitere Verzögerungen. Mindestens elf Milliarden Dollar werden auf diesen sechseinhalb Hektar New York verbaut, lauten die Schätzungen derzeit.

In die Tiefe ergänzt werden die Wolkenkratzer durch die Memorial Fountains - zwei Brunnen, die in diesem Ensemble wie Fußabdrücke genau dort platziert sind, wo bis zum 9. September 2001 die Türme des World Trade Centers standen.

Die Bauarbeiten an "1 W.T.C.", von David Childs entworfen und ursprünglich Freedom Tower genannt, sollen 2013 beendet sein, das Gebäude wird dann das höchste der USA sein.

Die Pläne für Turm 4 (ganz rechts) stammen von Fumihiko Maki, der 1993 den Pritzker-Preis, eine Art Architektur-Nobelpreis erhalten hatte.

Das radikale Querschnitt-Profil von Turm 2 wurde von Norman Foster (in Deutschland für die Berliner Reichtagskuppel bekannt) entworfen. Turm 3 (geplante Fertigstellung: 2014) hat Richard Rogers gestaltet, wie Foster ein weiterer Pritzker-Preisträger, zu dessen bekanntesten Arbeiten das Pariser Centre Georges Pompidou zählt.

Den Transportation Hub, einen Bahnhof zwischen Turm 2 und 3, plante der Spanier Santiago Calatrava. Das "Visitor Orientation and Education Center" zwischen den beiden in die Tiefe rauschenden Wasserfällen ist eine Pavillon-Konstruktion des norwegisch-amerikanischen Architekturbüros Snøhetta, das weltweit mit dem Opernhaus in Oslo Furore machte.

Und auch Star-Architekt Frank Gehry könnte in diesem weltweit einmaligen Ballungsgebiet von Solitären aus Glas und Stahl noch zum Zuge kommen: mit einem Kulturzentrum, das zwischen Turm 1 und 2 seinen Platz finden soll.