Neue libysche Flagge weht in Berlin. Uno gibt 1,5 Milliarden Dollar für die Rebellen frei

Manila/Berlin. Ein Vierteljahr nach Anerkennung des Nationalen Übergangsrats der Aufständischen in Libyen durch Deutschland weht über der libyschen Botschaft in Berlin jetzt die neue Flagge. Der Übergangsrat habe bereits den künftigen diplomatischen Vertreter benannt, teilte das Auswärtige Amt mit.

Der künftige diplomatische Vertreter des Übergangsrats sei in dieser Eigenschaft in Berlin willkommen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. "Die notwendigen weiteren Statusfragen werden jetzt gemeinsam mit dem Nationalen Übergangsrat geklärt." Derzeit sind in Deutschland knapp ein Dutzend Diplomaten aus Libyen gemeldet. Der alte Botschafter habe sich allerdings "zu einer Auslandsreise abgemeldet", hieß es aus Diplomatenkreisen.

Mehrere Diplomaten waren nach Beginn des Konflikts in Libyen ausgewiesen worden, weil sie Druck auf libysche Staatsangehörige in der Bundesrepublik ausgeübt haben sollen. Die deutsche Botschaft in der Hauptstadt Tripolis ist gegenwärtig geschlossen. Jedoch hat Deutschland zwei Diplomaten in ein Verbindungsbüro nach Bengasi entsandt. Sie werden von einem kleinen Team aus Sicherheitsleuten, Übersetzern und Fahrern unterstützt.

Die Vereinten Nationen beschlossen gestern auf Druck der USA, 1,5 Milliarden Dollar (1,04 Milliarden Euro) aus dem eingefrorenen Auslandsvermögen des Regimes von Gaddafi freizugeben. Mit dem Geld soll eine humanitäre Krise in Libyen verhindert werden. Es solle auch die finanzielle Position der Rebellenführung stärken und Libyens Wiederaufbau nach monatelangen schweren Kämpfen unterstützen, hieß es nach der Entscheidung in New York.

Die Rebellen beschlossen unterdessen, ihre Führung von Bengasi im Osten des Landes in die Hauptstadt Tripolis zu verlegen.