Wir leben im Post-Fukushima-Zeitalter - das sagt jedenfalls Yukiya Amano, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA.

Wien. Wir leben im Post-Fukushima-Zeitalter - das sagt jedenfalls Yukiya Amano, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Es klingt, als würde alles anders werden in Zukunft. Als hätten wir die Vergangenheit hinter uns gelassen - die Atomkatastrophen von Three Mile Island, Tschernobyl und Fukushima. Und vor allem: als wären solche Unglücke nicht mehr möglich. Als wäre die "IAEA-Ministerkonferenz zur nuklearen Sicherheit", die bis Freitag in Wien stattfindet, der Start in eine andere Dimension.

Dass von einer neuen Ära wohl eher nicht die Rede sein kann, zeigt die Einmütigkeit, mit der unter den 151 Mitgliedstaaten diskutiert wird. Ja, wir fühlen mit der japanischen Bevölkerung - so leitet fast jeder Delegierte seinen Redebeitrag ein. Doch nun heiße es, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Vom Energiehunger angesichts des Bevölkerungswachstums ist die Rede, von Wohlstand und Versorgungssicherheit. Dafür sei Atomstrom nun mal essenziell. Das scheint ebenso Konsens zu sein wie die Dringlichkeit, die Sicherheitsstandards der weltweit rund 440 Atomkraftwerke zu erhöhen.