Wien. Die USA und ihre Verbündeten wollen gegen Syrien wegen mangelnder Kooperation mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine Resolution des Weltsicherheitsrats erwirken. Ein Entwurf wurde in Wien 35 Ministern vorgelegt, die im IAEA-Direktorium vertreten sind.

Die Initiative steht in keinem direkten Zusammenhang mit dem gewaltsamen Vorgehen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gegen die Protestbewegung in seinem Land. Dabei sollen seit März mehr als 1300 Menschen getötet worden sein. Sie knüpft vielmehr an einen Bericht von IAEA-Chef Yukiya Amano vom 24. Mai an. Der Sicherheitsrat soll "große Sorge" über "die mangelnde syrische Kooperation" bei Überprüfungen der IAEA ausdrücken, insbesondere zum Zustand der Atomanlage Dair Asur. Sie wurde 2007 zerstört, als sie von israelischen Kampfflugzeugen bombardiert worden war. Sie soll einen mit nordkoreanischer Hilfe nahezu fertiggestellten Reaktor gehabt haben, mit dem vermutlich Plutonium für die Herstellung von Atomwaffen produzierbar gewesen wäre.

Großbritannien und Frankreich bringen zudem im Weltsicherheitsrat eine Resolution ein, mit der das gewaltsame Vorgehen des Regimes gegen die Protestbewegung verurteilt werden soll. Das sagte der britische Premier David Cameron in London.