Sanaa/Dschidda. Der Gesundheitszustand des jemenitischen Präsidenten ist nach einem Raketenangriff auf seinen Palast weiter unklar. Ein Diplomat des Landes sagte gestern, Ali Abdullah Saleh sei nach einer Operation bei guter Gesundheit. Dagegen hatten Vertreter der USA und auch des Jemen zuvor von einer ernsteren Lage berichtet. Demnach erlitt Saleh bei dem Angriff am Freitag Verbrennungen an 40 Prozent seines Körpers. Zudem habe ihm ein Raketensplitter aus der Brust entfernt werden müssen.

Saleh wird in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad behandelt. Bei dem Angriff auf den Palast des 69-Jährigen in Sanaa waren sieben Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche weitere zum Teil schwer verletzt worden.

In der Hauptstadt Sanaa wurde derweil ein Waffenstillstand eingehalten. Seit fünf Monaten fordern Demonstranten im Jemen überwiegend friedlich ein Ende der seit beinahe 33 Jahre währenden Herrschaft Salehs. Zuletzt kam es aber vor allem in der Hauptstadt zu schweren Kämpfen zwischen Regierungstruppen und rivalisierenden Clans mit Hunderten Toten. Viele Demonstranten fordern, dass Saleh aus Saudi-Arabien nicht mehr in dem Jemen zurückkehren solle. Die Kontrolle über Teile der zweitgrößten Stadt Tais wurde gestern von bewaffneten Stammesmilizen übernommen.