Kiew/Moskau. Mit ergreifenden Gedenkfeiern, aber auch mit einem klaren Bekenntnis zur Atomkraft haben die Ukraine und Russland der Opfer des Super-GAUs in Tschernobyl vor 25 Jahren gedacht. Die Unglücke von Tschernobyl und im japanischen Fukushima zeigten, dass die Folgen solcher Katastrophen grenzenlos seien, sagte der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch in Sichtweite des von einem mächtigen Sarkophag überdeckten Reaktors. Kremlchef Dmitri Medwedew kündigte in der Sperrzone rund um das Kraftwerk eine russische Initiative für weltweit mehr Reaktorsicherheit an. Derartige Katastrophen dürften sich niemals wiederholen. Zudem dürfe die Wahrheit über solche Unglücke nicht verschwiegen werden

Zum Auftakt der Gedenkfeier erklangen um 1 Uhr 23 Ortszeit 25 Schläge mit der Tschernobyl-Glocke. Sie läutet traditionell das Erinnern an das Unglück ein. In New York läutete Uno-Chef Ban Ki-moon im Gedenken die Uno-Friedensglocke. In Tschernobyl war am 26. April 1986 der Reaktorblock vier bei einer Übung explodiert. Eine kilometerhohe Feuersbrunst wirbelte radioaktive Teilchen in die Luft, die Strahlung war 400-mal stärker als beim US-Atombombenabwurf auf das japanische Hiroshima 1945.