Fünf Busse des Roten Kreuzes holen die Anwohner ab

Gyöngyöspata. Aus Furcht vor einer rechtsgerichteten Bürgerwehr haben Roma in Ungarn 277 Frauen und Kinder aus dem Dorf Gyöngyöspata in Sicherheit gebracht. Sie seien in Bussen des ungarischen Roten Kreuzes in ein Ferienlager nahe der Hauptstadt Budapest gefahren worden. Die Bürgerwehr Vedero (Verteidigungsmacht) baute in der Nähe des Dorfs ein Trainingslager auf. Janos Farkas, Vorsitzender des örtlichen Romarats, sagte, es würden Auseinandersetzungen mit Mitgliedern von Vedero befürchtet. Mitglieder von Bürgerwehren seien in Tarnkleidung und schweren Stiefeln in der vergangenen Woche Patrouille gelaufen. Das Dorf sei seit fast zwei Monaten "praktisch ein Schlachtfeld", sagte Farkas. Auch in anderen Gemeinden im Osten Ungarns mit großer Roma-Bevölkerung zeigten die Bürgerwehren Präsenz. Sie hätten den Roma immer wieder Drohungen zugerufen, sagte Farkas.