Bengasi. Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi hat sich nach Angaben der Afrikanischen Union (AU) zu einem Waffenstillstand bereit erklärt. Die Rebellenführung in Bengasi besteht aber auf seinem sofortigen Rücktritt. Ohne einen Abtritt Gaddafis und seiner Söhne werde es keine Einigung geben, bekräftigte der Übergangsrat der Aufständischen nach einem Treffen mit der Verhandlungsdelegation der AU, die von Tripolis aus angereist war. Eine Feuerpause, die Teil des Abkommens sein solle, müsse glaubwürdig und überprüfbar sein, forderte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen in Brüssel. Die Luftangriffe würden fortgesetzt, solange Gaddafis Truppen Zivilisten gefährdeten.

Die Bemühungen um einen Waffenstillstand seien richtig, sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP): "Aber bisher hat das Regime Gaddafi allen Ankündigungen niemals Taten folgen lassen." Die Rebellen in Misrata erklärten, Gaddafi-Truppen hätten die seit nunmehr sechs Wochen umkämpfte letzte Bastion der Aufständischen im Westen Libyens erneut unter schweren Beschuss genommen. Fünf Menschen seien getötet und 20 verletzt worden.