Neues schweres Erdbeben schürt Sorge um weitere Atommeiler

Tokio. Das japanische Kaiserpaar hat am Freitag erneut Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima getroffen. Genau vier Wochen nach Beginn der Havarie besuchten Staatsoberhaupt Akihito und seine Frau Michiko in der Tokioter Nachbarprovinz Saitama eine Schule, in der rund 1200 Menschen Zuflucht gefunden haben. Die Menschen stammen aus der Stadt Futaba, wo das zerstörte Kernkraftwerk Fukushima Eins steht.

Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf das Haushofamt berichtete, planen der 77-jährige Akihito und seine Frau auch einen Besuch im Erdbebengebiet östlich von Tokio. Mit Gesten statt großer Worte rührt das Kaiserpaar derzeit die Japaner. Ende März hatte es erstmals Flüchtlinge in Tokio besucht. Aber kaum lassen die Schreckensmeldungen über die Krisenreaktoren von Fukushima etwas nach, sorgt ein anderes Atomkraftwerk für Beunruhigung. Durch ein Nachbeben der Stärke 7,1 traten an der Anlage in Onagawa insgesamt Lecks zutage, die Stromversorgung fiel teilweise aus. Die Strahlung rund um den Meiler an der Pazifikküste, 180 Kilometer nördlich vom Krisen-AKW Fukushima, sei aber nicht erhöht, berichteten japanische Fernsehsender.

In weiteren Kernkraftwerken im Nordosten gab es Probleme mit dem Strom, die Notversorgung funktionierte aber. Die Anlagen sind zwar seit dem verheerenden Erdbeben der Stärke 9,0 und dem Tsunami vor vier Wochen abgeschaltet. Die Brennelemente müssen aber weiter gekühlt werden. Dafür wird Strom gebraucht.