Bogotá. Schuhe, halb eingelassen in die Plaza Bolivar, den Hauptplatz der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, mahnen in einer Uno-Aktion ein Verbot von Landminen an. Das südamerikanische Land hat nach Afghanistan die zweithöchste Opferzahl weltweit: 9133 Menschen wurden dort seit 1990 durch die tückische Waffe verletzt oder getötet. Vor allem die Drogenmafia und Rebellen setzen sie ein.

Nach Informationen der Internationalen Kampagne zum Verbot von Antipersonenminen gab es 2009 weltweit rund 4000 Unfälle mit Landminen oder Blindgängern, mehr als 1000 davon verliefen tödlich. Besonders betroffen seien neben Afghanistan und Kolumbien Somalia, Kambodscha, der Tschad und Pakistan. Auch nach Jahrzehnten sind die Sprengkörper noch gefährlich. In Nordafrika etwa fordern heute noch Minenfelder aus dem Zweiten Weltkrieg regelmäßig Opfer.

Obwohl die Zahl der Verletzten und Getöteten seit 1997 um 75 Prozent zurückgegangen sei, bleibe der Anteil der betroffenen Kinder mit 40 Prozent konstant hoch. Deshalb hat das Kinderhilfswerk Unicef ein "Schulfach Minen" für besonders betroffene Länder gefordert. Das Thema müsse fest im Lehrplan verankert werden, sagte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider.