Jerusalem. Einen Tag nach dem Attentat in Jerusalem mit einem Todesopfer und Dutzenden Verletzten dauern die jüngsten Aggressionen zwischen Israel und den Palästinensern unvermindert an. Die israelische Luftwaffe flog in der Nacht und gestern Morgen Angriffe auf den Gazastreifen. Auch aus dem Palästinensergebiet wurden mehrere Raketen nach Israel abgefeuert.

Nach Angaben von palästinensischen Rettungskräften wurden durch Angriffe aus Israel mindestens vier Palästinenser verletzt. Die Angriffe erfolgten demnach auf zivile Ziele in der Stadt Gaza sowie auf einen Schmugglertunnel an der Grenze zu Ägypten. Die israelische Armee bestätigte die Angriffe. Gleichzeitig teilte sie mit, dass fünf Raketen und eine Granate aus dem Gazastreifen abgefeuert worden seien. Verletzt worden sei aber niemand. Am Mittwoch waren bei einem Bombenanschlag in Jerusalem eine Frau getötet und mehr als 30 Menschen verletzt worden. Nach Angaben des britischen Außenministeriums handelte es sich bei dem Todesopfer um eine britische Touristin. Es war der erste Bombenanschlag in Jerusalem seit mehr als sieben Jahren. Bis gestern Nachmittag bekannte sich niemand zu der Tat.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte den Anschlag. "Mit Entsetzen und Abscheu" habe sie davon erfahren, hieß es in einem Schreiben an Regierungschef Benjamin Netanjahu. US-Verteidigungsminister Robert Gates wollte gestern mit seinem israelischen Kollegen Ehud Barak und Präsident Schimon Peres zusammentreffen. Einem Pentagonmitarbeiter zufolge sollte es dabei darum gehen, die israelische Führung dazu zu bewegen, sich wieder für einen Friedensprozess mit den Palästinensern zu öffnen.