Israel reagiert auf verstärkten Beschuss seines Territoriums durch radikale Palästinenser

Tel Aviv/Gaza. Nach Wochen relativer Ruhe haben sich die Spannungen zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas-Organisation verschärft. Bei Angriffen der israelischen Luftwaffe und Artillerie wurden nach palästinensischen Angaben 19 Menschen verletzt; darunter sieben Kinder. Militante Palästinenser feuerten im Gegenzug eine selbst gebaute Kassam-Rakete auf das israelische Grenzgebiet, wo rund 10 000 Menschen leben.

Ein israelischer Armeesprecher begründete die Angriffe mit dem fortwährenden Granaten- und Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. Ziel der Luftangriffe seien Tunnel, Werkstätten zur Waffenherstellung sowie mehrere Einrichtungen militanter Gruppen gewesen. Durch die Tunnel hätten Terroristen nach Israel geschleust werden sollen. Ein weiterer Angriff habe einer Gruppe militanter Palästinenser gegolten, die eine Panzerabwehrgranate Richtung Israel abfeuern wollte. Nach Angaben der israelischen Armee sind seit Jahresbeginn bereits mehr als 130 Granaten und Raketen aus dem Gazastreifen auf israelischem Gebiet eingeschlagen. Allein 56 waren es in der zurückliegenden Woche.

Die militärische und politische Führung der Hamas im Gazastreifen reagierten unterschiedlich. Hamas-Sprecher Taher al-Nunu rief alle Gruppen auf, eine Waffenruhe einzuhalten. Der militärische Flügel kündigte hingegen an, auf jeden israelischen Angriff zu regieren.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) verurteilte den "massiven Raketenbeschuss Israels durch Palästinenser auf das Schärfste". Er forderte die Hamas auf, "solche Gewaltakte zu unterbinden". Israel habe "das Recht, solche Terrorangriffe zu verhindern". "Eine neue Spirale der Gewalt muss jetzt unbedingt verhindert werden", sagte der Außenminister.