Damaskus/Manama. Die arabische Protestwelle ist nun auch auf Syrien übergeschwappt: Tausende Menschen protestierten Anwohnern zufolge in Deraa bei der Ankunft einer Regierungsdelegation bereits am dritten Tag in Folge für das Ende des 48 Jahre währenden Ausnahmezustands. Die Gesandten kamen gestern in die südlich von Damaskus gelegene Stadt, um ihr Mitgefühl für die in der vergangenen Woche von Sicherheitskräften getöteten Demonstranten auszudrücken. "Wir sind vernarrt in die Freiheit", riefen die Demonstranten. Unterdessen kündigte die syrische Regierung an, 15 inhaftierte Kinder freizulassen, die nach dem Vorbild der Volksaufstände in Tunesien und Ägypten Freiheitsparolen auf Wände geschrieben hatten.

Nach der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste von Regierungsgegnern in Bahrain vergangene Woche ging die Opposition dort am Wochenende auf die Regierung zu. Unter der Bedingung, dass alle während der vergangenen Wochen Festgenommenen freigelassen würden, strebte die größte schiitische Oppositionspartei Wefak einen Dialog mit der sunnitischen Regierung an. Sie schätzten die Zahl der inhaftierten Demonstranten auf 100. Bei den Ausschreitungen in der vergangenen Woche kamen vier Demonstranten und drei Polizisten ums Leben.