Isaf-Truppensteller beschließen erste Übergabe der Sicherheitsverantwortung

Brüssel. Die Nato startet in Afghanistan die schrittweise Übergabe der Sicherheitsverantwortung an einheimische Kräfte, die bis 2014 abgeschlossen sein soll. Die 48 Nationen der Internationalen Schutztruppe Isaf beschlossen am Freitag in Brüssel, nach erfolgter Stabilisierung des Landes jetzt die nächste Phase einzuleiten. Die genauen Städte, Distrikte und Provinzen, in denen die Übergabe erfolgen kann, will der afghanische Präsident Hamid Karsai am 21. März bekannt geben.

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sprach von einem großen Erfolg der vor gut neun Jahren unter Nato-Führung gestarteten Operation. "Diese Entscheidung markiert den Beginn einer neuen Ära von Stabilität und Sicherheit in Afghanistan", sagte er.

Zugleich dämpfte der Nato-Generalsekretär Hoffnungen auf einen schnellen Truppenabzug. Die nach der Übergabe nicht mehr benötigten Isaf-Soldaten würden zunächst in andere Regionen verlegt, in denen sie gebraucht werden.

Nicht bestätigen wollte Rasmussen Berichte, wonach auch Gebiete in dem von der Bundeswehr verantworteten Norden wie beispielsweise Masar-i-Scharif in die erste Phase der Übergabe einbezogen werden. Insgesamt soll der Übergabeprozess je nach Region und Sicherheitslage zwischen zwölf und 18 Monaten dauern. Bis Ende 2014 ist geplant, alle 34 Provinzen des Landes in die Verantwortung der afghanischen Sicherheitskräfte zu übergeben. Derzeit sind 132 200 Soldaten unter Isaf-Flagge im Einsatz.