Ermordeter Minister kämpfte vor Mord für religiöse Freiheit

Islamabad. Das Holzkreuz mit Jesus Christus hängt an der Wand in der Fatima-Kirche in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. Männer mit schwarzen Schnauzbärten tragen den Sarg des ermordeten christlichen Ministers zum Altar. Tausende Menschen sind gekommen. Angehörige, Freunde, Diplomaten. Auch der pakistanische Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani trauerte gestern unter hohen Sicherheitsvorkehrungen um den Minister für religiöse Minderheiten, Shahbaz Bhatti.

"Heute ist ein sehr trauriger Tag, ein schwarzer Tag", sagte Gilani in seiner Trauerrede. Bhattis Tod sei ein "großer Verlust für die Nation, denn er hat sich für mehr Harmonie zwischen den Religionen eingesetzt".

Bhatti, der sich vehement gegen das strenge Gesetz zur Gotteslästerung in Pakistan ausgesprochen hatte, war am Mittwoch ermordet worden. Nach Polizeiangaben hatten mehrere Männer in einem weißen Auto dem Minister vor dem Haus seiner Mutter aufgelauert. Die Angreifer gaben demnach mindestens 25 Schüsse auf den Dienstwagen des Ministers ab, als dieser von dem Grundstück fuhr.