Sanaa/Manama. In der bahrainischen Hauptstadt Manama kamen mehr als 100 000 Menschen zusammen und riefen zum Sturz des Königshauses auf. Das Regime von Bahrain kündigte die Freilassung von politischen Gefangenen an. Mit der von König Hamad al-Chalifa angeordneten Maßnahme wird eine der zentralen Forderungen der Demonstranten erfüllt, die seit Tagen gegen das Königshaus protestieren und Reformen fordern.

Ein führendes Mitglied der schiitischen Opposition, Abdul Dschalil Chalil, bezeichnete die angekündigte Freilassung der Häftlinge als eine "positive Geste". Betroffen seien auch 25 schiitische Aktivisten, die seit dem vergangenen Jahr wegen Verschwörung gegen den Staat vor Gericht stehen. Zunächst war nicht klar, wie viele Gefangene der König insgesamt freilassen will.

Im Jemen protestierten Tausende in der Hauptstadt Sanaa, in Tais und in der Hafenstadt Aden. Sie forderten den Rücktritt des seit 32 Jahren regierenden Präsidenten Ali Abdullah Saleh. Rund 5000 Demonstranten forderten in der Stadt al-Schiher im Osten des Landes den Sturz von Präsident Saleh. In der Hauptstadt Sanaa versammelten sich Tausende auf dem Universitätsgelände, mehrere Hundert Menschen harrten weiterhin auf einem nahe gelegenen Platz aus. In der Hafenstadt Aden blieben Schulen und Behörden geschlossen, während Hunderte Demonstranten erneut gegen die Regierung protestierten.

Nach den landesweiten Protesten in Marokko ist es in einzelnen Städten des Landes erneut zu Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei gekommen. Die Zwischenfälle ereigneten sich vor allem in der traditionell rebellischen Gegend des Rif-Gebirges im Norden des Landes.

Die Demonstranten hatten die Freilassung von Regierungsgegnern gefordert, die bei den Kundgebungen am Sonntag festgenommen worden waren. Auch in der Hauptstadt Rabat sowie in Fes und Tanger kam es zu neuen Protesten. König Mohammed VI. hat unterdessen politische Reformen angekündigt, aber keine Einzelheiten genannt. Bisher wurden bei den Unruhen fünf Menschen getötet.