Rom. Angesichts Hunderter tunesischer und ägyptischer Flüchtlinge hat der italienische Innenminister Roberto Maroni am Freitag vor einer humanitären Katastrophe in seinem Land gewarnt. So sollen in den vergangenen drei Tagen allein etwa 1000 Menschen auf der nahe der afrikanischen Küste gelegenen Insel Lampedusa angekommen sein, die vor den Unruhen in Tunesien und Ägypten geflohen sind. Die Zahl ist ungewöhnlich hoch, zumal Italien dazu übergegangen ist, Flüchtlinge zurückzuschicken, ohne erst ihren Asylanspruch zu prüfen.

Maroni kündigte an, das Thema beim nächsten Treffen im Rahmen der EU anzusprechen. Die Lage in Tunesien und Ägypten gefährde die innere Sicherheit Europas, sagte er. Er warnte davor, dass unter den Flüchtlingen Terroristen sein könnten, die im Zuge der Unruhen aus Gefängnissen entkommen seien. Die neue Regierung in Tunis ignoriere Abkommen zur Flüchtlingsrückführung.