Khartum. Fast 99 Prozent der Wähler haben im Südsudan für die Unabhängigkeit des Landesteils vom Norden gestimmt. Nach Auszählung von mehr als 80 Prozent der Stimmen veröffentlichte die Wahlkommission, die das Referendum organisiert hatte, die Teilergebnisse für alle zehn Bundesstaaten auf seiner Webseite.

Demnach waren von den bisher ausgewerteten 3 197 038 Stimmzetteln 98,6 Prozent der Südsudanesen für die Loslösung von Khartum. Es bleiben noch mehrere Hunderttausend Stimmzettel auszuwerten. Mit einem endgültigen Ergebnis wird Mitte Februar gerechnet. Rund vier Millionen Wähler hatten vom 9. Januar an eine Woche lang in einer Volksabstimmung über die Zukunft der bisher teilautonomen Region entschieden. Schon vor dem von Jubel und Volksfeststimmung gezeichneten Referendum hatten alle Umfragen ein deutliches Ja für einen eigenen Staat erwarten lassen. Nach den Bestimmungen des Friedensabkommens zwischen Nord und Süd gilt der 9. Juli als wahrscheinliches Datum für die Unabhängigkeit des Südens. Wahlbeobachter hatten den friedlichen Wahlverlauf gelobt.

Ungeachtet dessen ist es in der Krisenregion Darfur nach Angaben der sudanesischen Streitkräfte bei einem Gefecht zwischen Rebellen und Soldaten zu Dutzenden Toten gekommen. Demnach soll eine kleine Einheit der Armee in einen Hinterhalt geraten sein, bei dem 21 Soldaten und 13 Rebellen ums Leben kamen.