Gödöllö. Deutschland bleibt in der Frage eines baldigen Beitritt Bulgariens und Rumäniens zum Schengen-Raum hart: Es gebe noch "Mängel und Kritik am Justizsystem und der Korruption", begründete Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) im ungarischen Gödöllö die ablehnende Haltung der Bundesregierung. Bulgarien und Rumänien hoffen auf einen Beitritt zum Schengen-Raum im März, damit ihre Bürger ohne Passkontrollen in 25 andere europäische Staaten reisen können. De Maizère sagte dagegen bei dem Treffen der EU-Innenminister nahe der ungarischen Hauptstadt Budapest, dass die Bundesregierung diesen Schritt für "verfrüht" halte. Unterstützung bekam er von Frankreichs Europaminister Laurent Wauquiez. Wenn Informationen aus der Datenbank des Schengen-Informationssystems in die Hände von Kriminellen fielen, sei die innere Sicherheit Europas in Gefahr, sagte Wauquiez. Nach Angaben von EU-Diplomaten ist zudem ein Bericht über die Absicherung der bulgarischen Grenze zur Türkei negativ ausgefallen.