Kopenhagen. Mehr als ein Jahr nach dem vereitelten Mordanschlag auf den dänischen Mohammed-Karikaturisten Kurt Westergaard hat in Dänemark der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 29-jährige Somalier muss sich wegen versuchten Mordes, Angriffs auf einen Polizisten sowie wegen eines versuchten Terrorakts verantworten. Er bestritt jede Mordabsicht und sagte, er habe Westergaard nur erschrecken wollen.

Der Angreifer war am 1. Januar 2010 mit einer Axt und einem Messer bewaffnet in Westergaards Haus in Aarhus eingedrungen. Westergaard konnte sich in Sicherheit bringen und die Polizei rufen. Als diese eintraf, warf der Somalier seine Axt auf einen der Beamten und ging mit dem Messer auf die Polizisten los, die ihn mit Schüssen verletzten und überwältigten. Sollte er in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen werden, droht ihm lebenslange Haft.

Westergaard war wegen einer Karikatur des Propheten Mohammed, die diesen mit einem Turban in Form einer Bombe zeigte, weltbekannt geworden. Die Zeitung "Jyllands-Posten" hatte die Zeichnung 2005 veröffentlicht und damit einen Sturm der Entrüstung in der muslimischen Welt ausgelöst.