Wulff und Merkel rufen zum Schutz christlicher Minderheiten auf

Rom. Papst Benedikt XVI. hat am Dreikönigstag den christlichen Minderheiten, zu denen auch die ägyptischen Kopten zählen, Mut zugesprochen. "Ich richte mein Herz und meinen Gruß an die Brüder und Schwestern der Ostkirchen, die morgen ihr Weihnachten feiern", sagte das katholische Kirchenoberhaupt nach der traditionellen Dreikönigsmesse in Rom. "Die in Jesus erschienene Güte Gottes möge den auf die Probe gestellten Gemeinden beistehen."

In der Neujahrsnacht hatte ein Selbstmordattentäter vor einer koptischen Kirche in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria 23 Menschen in den Tod gerissen. Auch Bundespräsident Christian Wulff betonte gestern seine Solidarität zu den koptischen Christen. Beim Empfang für die katholischen Sternsinger in Schloss Bellevue sagte er, Religionsfreiheit sei "ein Menschenrecht, ein Grundrecht". Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrich die universelle Gültigkeit der Freiheitswerte und rief zum Schutz christlicher Minderheiten in der ganzen Welt auf. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen begannen die Kopten mit den Feierlichkeiten zu ihrem Weihnachtsfest, das bis heute dauert. Als Zeichen ihrer Verbundenheit besuchten katholische und evangelische Kirchenführer sowie der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, am Abend Weihnachtsgottesdienste der Kopten in Deutschland.