Athen/Brüssel. Griechenland hat seine Pläne für einen Grenzzaun zur Türkei eingedampft. Nachdem Bürgerschutzminister Christos Papoutsis einen Zaun zur Abwehr von Flüchtlingen an der mehr als 200 Kilometer langen Grenze angekündigt hatte, sprach ein Ministeriumssprecher jetzt noch von einer gut zwölf Kilometer langen Anlage an einer "Schwachstelle" im Nordosten. Das Projekt sei noch in der Planungsphase.

Zahlreiche EU-Staaten werfen Athen vor, bislang nicht genug zur Eindämmung der illegalen Einwanderung zu unternehmen. Doch den Bau eines Grenzzaunes betrachtet Brüssel kritisch. Über die türkisch-griechische Grenze sind 2010 bis zu 90 Prozent aller illegalen Eintritte in die EU erfolgt. Seit November erhält Athen Hilfe von 90 EU-Grenzschutz-Experten. Die Zahl der Grenzübertritte sei seitdem um 43 Prozent zurückgegangen.