Madrid. Spanien droht eine schlechtere Bonitätsnote von der Ratingagentur Moody's. Diese kündigte an, eine Herabstufung des Ratings zu prüfen. Als Gründe nannten die Experten den großen Finanzierungsbedarf des hoch verschuldeten Landes, Zweifel über den Zustand des Bankensektors sowie Sorgen über die Haushaltslage in einzelnen Regionen.

Mit einem Antrag auf Hilfen aus dem 750 Milliarden schweren Euro-Rettungspaket durch die spanische Regierung rechnet die Ratingagentur aber nicht. Moody's gehe auch nicht davon aus, dass die Zahlungsfähigkeit Spaniens bedroht ist, erläuterten die Finanzexperten. Auszuschließen sei ein Hilfsantrag aber nicht. Die Aussicht auf die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens hat den Euro belastet. Die Gemeinschaftswährung fiel um rund zwei Cent bis auf 1,3285 Dollar. Händlern zufolge wurde die Warnung von Moody's besonders sensibel aufgenommen, da sie nur einen Tag vor dem Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs ausgesprochen wurde.

Spanien wird von keiner der drei wichtigen Ratingagenturen - zu denen auch S&P und Fitch zählen - mit der Topnote AAA bewertet. Moody's stuft Spanien derzeit mit "Aa1" ein. Bewertet eine Ratingagentur die Bonität eines Staates schlechter, erhöhen sich für diesen die Refinanzierungskosten.