London. Der inhaftierte WikiLeaks-Chefs Julian Assange könnte heute auf Kaution freikommen, falls ein britisches Gericht den Einspruch dagegen ablehnt und die Kautionssumme zusammenkommt. Sein Anwalt Mark Stephens sagte gestern, etwa die Hälfte der 200 000 Pfund seien bereits eingesammelt. Es sei schwierig, die Summe in bar aufzubringen. Ein Richter hatte am Vortag entschieden, den in Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen gesuchten Assange mit strengen Auflagen auf freien Fuß zu setzen. Die schwedischen Behörden legten gegen die Entscheidung Beschwerde ein, über die heute entschieden werden soll.

Assange hat vor allem den Zorn der US-Regierung auf sich gezogen, weil auf WikiLeaks Geheimdokumente veröffentlicht werden. Die US-Luftwaffe sperrte gestern den Zugriff über sein Computernetzwerk auf zahlreiche Zeitungen, die Dokumente von WikiLeaks veröffentlicht haben. Eine Sprecherin sagte, mindestens 25 Internetseiten seien von Rechnern der Luftwaffe aus nicht mehr abrufbar. Betroffen sind auch die "New York Times" und der britische "Guardian".