Seoul/Peking. Südkorea verdächtigt Nordkorea, zusätzlich zu der im November bekannt gewordenen Anlage zur Urananreicherung in Yongbyon weitere geheime Einrichtungen zur Anreicherung von Uran zu betreiben. Der südkoreanische Außenminister Kim Sung Hwan sagte am Dienstag, er könne nicht ausschließen, dass entsprechende Berichte zuträfen. Der Minister bezog sich auf einen Artikel der Zeitung "Chosun Ilbo", in dem es unter Berufung auf südkoreanische Geheimdienstinformationen hieß, Seoul und Washington vermuteten, dass es in Nordkorea außer in der Atomanlage von Yongbyon drei bis vier andere Standorte für die Anreicherung von Uran geben könne.

China versicherte unterdessen, dass Nordkorea zum Abbau der Spannungen beitragen wolle. Auch in Bezug auf die Wiederaufnahme der Sechser-Gespräche über sein Atomprogramm zeige Pjöngjang eine "positive Haltung", sagte Außenamtssprecherin Jiang Yu. China und Nordkorea würden weiterhin für eine Fortsetzung des Verhandlungsprozesses eintreten.