Straßburg. Das Europäische Parlament will den Menschenhandel stärker bekämpfen. Die EU-Abgeordneten verabschiedeten eine Richtlinie für härtere Strafen gegen Menschenhändler, bessere Aufklärung der Bevölkerung, Opferschutz und Opferbetreuung. Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) werden weltweit zwei Millionen Menschen als Folge von Menschenhandel in Zwangsarbeit ausgebeutet.

Die meisten Opfer werden zur Prostitution gezwungen (43 Prozent) oder als Dienstboten in Privathaushalten ausgebeutet (32 Prozent). Über 80 Prozent der Opfer sind Frauen. Hohe Gewinnmöglichkeiten und begrenztes Risiko hätten dazu geführt, dass der Menschenhandel zu einem lukrativen Geschäft für die organisierte Kriminalität geworden sei, heißt es in der EU-Richtlinie. Die Richtlinie verpflichtet die EU-Mitgliedstaaten, für kostenlosen Rechtsbeistand, medizinische Versorgung und Unterbringung der Opfer zu sorgen. In den zumeist osteuropäischen Herkunftsländern der Opfer sind Aufklärungskampagnen geplant.